Das Mühlespiel gehört zu den ältesten Brettspielen der Welt. Man findet es sogar schon im alten Ägypten. So ist es kein Wunder, dass das Spiel bis heute bei vielen Familien im Spieleschrank steht.
Damit Du beim nächsten Familientreffen mit Deinen Mühle-Kenntnisse prahlen kannst, haben wir hier die wichtigsten Regeln und Tricks herausgesucht und zusammen getragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Für das Mühlespiel wird ein Brett und insgesamt 18 Steine benötigt.
- Als Mühle sind drei nebeneinander liegende Steine einer Farbe gemeint.
- Wer eine Mühle schafft darf dem anderen einen Stein klauen.
- Wenn jemand nicht mehr fahren kann, so hat er verloren.
Bestandteile des Mühlespiels
Dieses Spiel besteht aus einem Brett und Steinen. Auf dem weißen Brett sind drei unterschiedlich große, ineinander liegende Quadrate. Diese sind jeweils auf jeder Seite in der Mitte durch eine Linie verbunden. Alle Linien auf dem Brett sind schwarz. Die Steine werden in Schwarz und Weiß unterteilt. Von jeder Farbe werden neun Stück benötigt.
Spielanleitung
Das Spiel ist in der Theorie ganz leicht erklärt, in der Praxis braucht man einige Erfahrung, um seine eigene Strategie zu entwickeln. Aber fangen wir ganz langsam und Stück-für-Stück an.
Vorbereitung
Bevor das Spiel losgehen kann, bekommt jeder Spieler die Steine einer Farbe. Das Brett wird zwischen Euch beide gelegt, so das jeder überall hinkommt.
Bevor das Spiel beginnen kann, gibt es eine Art “Anfang-Spiel”. Ein Spieler beginnt einen seiner Steine zu legen, dann ist der Andere dran. Das geht so lange bis alle 18 Steine auf dem Brett liegen.
Das Ziel ist es, möglichst viele Mühlen zu legen. Eine Mühle sind drei nebeneinanderliegende – nicht um eine Ecke – Steine. Schaffst Du es, eine Mühle zu legen, darfst Du einen Stein Deines Gegners klauen und auf die Seite legen. Aber Achtung Steine einer geschlossenen Mühle dürfen nicht genommen werden.
Wenn alle Steine gelegt sind, geht es an das eigentliche Spiel. Nun darf ein Spieler nach dem andern jeweils einen Stein um eins verschieben.
Ziel ist es hierbei wieder selber möglichst viele Steine zu behalten und dem Gegner möglichst viele wegzunehmen.
Steine kannst Du nun aber nicht nur mit neuen Mühlen klauen, sondern auch mit den schon vorhandenen. Hierfür fährst Du mit einem der drei Steinen eins weiter. Nun ist die Mühle geöffnet. Sobald Du sie wieder schließt, kannst Du einen Stein klauen.
Um Deine Steine zu behalten, musst Du die Mühlen Deines Gegners blockieren oder zerstören.
Blockieren kannst Du sie in dem Du Steine so um die Mühle stellst, dass man diese nicht mehr öffnen kann. Eine weitere Möglichkeit ist es, in die Mühle zu fahren.
Angenommen Dein Gegner öffnet seine Mühle so, dass der mittlere Stein “weg” ist, kannst Du auf seinen Platz fahren und so die Mühle mit nur einem Stein blockieren.
Um die Mühle wirklich zu zerstören, benötigst Du selbst eine. Nun öffnest Du Deine Mühle, wartest aber, bis der Andere ebenfalls eine öffnet. Wenn Du jetzt Deine Mühle schließt, darfst Du einen Stein der Mühle klauen, da diese nicht geschlossen ist.
Ende
Das Ende beginnt, sobald ein Spieler nur noch drei Steine hat. Nun darf dieser “hüpfen”. Das heißt, er darf mit seinem Stein immer dorthin springen, wo er will. Er muss sich also nicht mehr daran halten, immer nur ein Feld weiter zu rutschen.
Sobald nun einer weniger als drei Steine hat, kann dieser keine Mühle mehr bauen und hat somit verloren.
Mühle: Tipps und Tricks
Da Mühle ein Strategiespiel ist, gibt es ein paar Tricks, mit denen das Gewinnen leichter wird. Hier sind die besten Tipps und Tricks für Dein Spiel.
Schnelles Ende
Wenn Du das Spiel möglichst schnell bewenden willst, kannst Du bereits beim Steine legen versuchen, Deinen Gegner “einzusperren”. Das heißt, Du legst alle Spiele so, dass er danach eine Chance mehr hat zu fahren. Sobald einer keinen Zug ausführen kann, hat er verloren.
Tipps beim Legen der Steine
Oft kann man bereits nach dem Legen erkennen, wer die Nase vorne hat. Deshalb ist es hier besonders wichtig, eine gute Ausgangslage zu finden. Damit Dir das besser gelingt, hier ein paar gute Züge:
- Mit diesem Trick bildest Du eigentlich zwei Mühlen. Schaffst Du es bis Schritt drei, ohne das es Dein Gegner bemerkt, so sicherst Du Dir mindestens eine Mühle. Bemerkt er es nach Schritt drei, so wird er versuchen, eine der Mühlen zu blockieren. Wie in den vierten Schritten erklärt ist, müsstest Du dann je nachdem wie Dein Gegner reagiert hat, mindestens eine Mühle schließen können.
- Bei diesem Zug genügt es sogar schon zu Schritt zwei zu gelangen, um Dir eine Mühle zu sichern.
Legt der Gegner auf das in Schritt drei angezeigte Feld, so kannst Du einfach den Trick “siegeln” und selber unten Links legen. Ab hier hast Du wieder zwei Mühlen offen, die Du je nach Reaktion Deines Mitspielers schließen kannst.
- Dieser Trick funktioniert nur, wenn Du nicht angefangen hast. Denn somit kannst Du den letzten Stein legen und so verschiedene Züge “vorbereiten”. Hat Dein Gegner wie in Fall eins bereits eine Mühle, so ergibt es Sinn, mit dem letzten Zug selber eine öffnen Mühle zu machen. So wird der Andere nicht direkt seine Mühle öffnen, da Du sie sonst mit Deiner Mühle direkt zerstören kannst. Manchmal ist es also sinnvoller, nicht direkt die Mühle zu schließen, sondern erst mal noch offenzulassen.
Zwickmühle
Eine Zwickmühle bedeutet, dass man zwei Mühlen hat, da verbunden sind. Somit kann man dauerhaft eine Mühle schließen und die Andere öffnen. Hier die Veranschaulichung:
Solch eine Mühle bedeutet, dass einer der Spieler schnell viele Steine verlieren wird. Hat Dein Gegner also solch eine Zwickmühle, musst Du alles tun, um diese zu vernichten. Entweder Du schaffst es nun in die Mühle zu fahren und so zu blockieren (siehe Schritt drei), oder Du – eher unwahrscheinlich bei dem Bestehen einer Zwickmühle – schaffst es einen der Steine zu klauen.
Die End-Phase
Kompliziert und langwierig wird das Spiel meist, sobald beide Spieler nur noch drei Steine haben. Doch selbst wenn nur ein Spieler drei Steine hat und somit springen darf, wendet sich das Blatt schnell. Ein Fehler reicht und man hat verloren.
Also ist es wichtig, die Phase, in der Dein Gegner nur drei Steine hat, möglichst gering zu halten.
Hierfür ist etwas Strategie erforderlich. Einfach gesagt musst Du drei Mühlen offen haben, um direkt zu gewinnen. Eine, um einen Stein zu klauen, eine, die von Deinem Gegner sehr wahrscheinlich blockiert wird und die letzte, um wirklich zu gewinnen.
Zum Verständnis ist hier eine Veranschaulichung, aber wo die drei Mühlen sind, ist egal, hier geht es nur um das Prinzip.
Herkunft des Mühlespiels
Wo genau das Mühlespiel herbekommt, kann man gar nicht sagen. So taucht gerade das Brett immer wieder in der Geschichte auf.
Der wohl älteste Fund stammt aus dem alten Theben in Ägypten. Aber auch im alten Rom stößt man immer wieder auf das beliebte Spiel. Hier sowohl in Erzählungen – unter anderem von Ovid, als auch das in Stein geritzte Spielfeld lassen auf das Mühlespiel schließen. Doch wurde dort nicht nur die für uns heute herkömmliche Art der Mühle gefunden, sondern auch Sonderformen wie die Rundmühle.
Auch bei den Wikingern konnten verschiedenen Mühlen gefunden werden. So zieht sich das Spiel beinahe durch die ganze Geschichte und taucht immer wieder an den unterschiedlichsten Orten auf. So zum Beispiel soll ein Mühlebrett auf dem Thron des Kaisers im Aachener Münster zu finden sein.
Fazit
Wie Du siehst, sind die Regeln und der Aufbau des Mühle-Spiels recht einfach. Trotzdem gibt es einige Strategien zu bedenken, wenn Du erfolgreich spielen willst. Lege anfangs die Steine möglichst auf Knotenpunkte und so, dass Du Dich flexibel auf dem Spielfeld bewegen kannst. Denk daran, Mühlen zu legen und gleichzeitig die Mühlen des Gegners zu blockieren. Versuche außerdem, eine Zwickmühle oder zwei offene Mühlen zu legen.
Weiterführende Quellen
Wenn Du Mühle direkt online spielen willst, kannst Du hier vorbeischauen.
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