Was ist Floorball und wie funktioniert es?

Im folgenden Artikel erklären wir Dir, was sich hinter dem Begriff Floorball verbirgt und wie diese Sportart gespielt wird. Vielleicht hast Du ja sogar im Anschluss Lust, diese auszuprobieren.

Wie ist Floorball entstanden?

Floorball stammt vom Hockey ab und wurde in den 70ern, von den Schweden, Finnen und Schweizern, entwickelt. Die Sportart Floorball, welche man auch Unihockey nennt, kann man jedoch auch bis 1958 nach Nordamerika zurückverfolgen. Dort wurde Floorball unter dem Namen “Como” bekannt. Im Jahre 1970 kämm dann die Sportart auch zu uns nach Deutschland. Mittlerweile gibt es den Floorball-Verband Deutschland e.V., welcher ein eigener Verband ist und auch eigene Bundesligawettbewerbe, Meisterschaften und andere Wettbewerbe durchführt. Floorball hat sich auch unter Studenten und in Schulen sehr etabliert.

Wie funktioniert Floorball?

Da der Mannschaftssport Floorball einen regelrechten Boom erlebt, erklären wir Dir hier genau, wie der Sport funktioniert.

Die Regeln

Die Regeln unterschieden sich hier zwischen Groß- und Kleinfeld. Die Großfeldvariante der Sportart, gilt als Königklasse und wird seit Jahren in Schweden, Norwegen und der Schweiz gespielt. Hier in Deutschland spielt man im Kleinfeld, sei es eine überregionale Meisterschaft oder im Verein.

Während des Spiels darf der Ball nur unterhalb des Knies gespielt werden, außer Du machst einen Torschuss. Zudem sollte die Schaufel unterhalb der Hüfte bleiben. Harter Körperkontakt ist beim Floorball nicht erlaubt. Beim Kampf um den Ball ist er jedoch erlaubt, aber auch nur dann.

Beim Floorball kann jederzeit und unbegrenzt oft ausgewechselt werden. Darüber hinaus kann der Torwart auch mit einem Feldspieler ausgewechselt werden. Die neuen Spieler dürfen erst dann ins Feld, wenn der alte Spieler auf dem Weg über die Bande ist. Eine weitere Regel beim Floorball ist, dass nur der Mannschaftskapitän mit dem Schiedsrichter diskutieren darf und von den Schiedsrichtern pfeifen zwei das Spiel.

Die Banden dürfen außerdem aktiv für Pässe genutzt werden und der Torraum markiert, wie weit der Torwart den Ball mit den Händen berühren darf, ähnlich wie beim Fußball. Nur innerhalb des Torraumes darf er den Ball berühren und werfen. Zudem darf der Schutzraum, welcher vor dem Tor ist, nicht von den Spielern betreten werden.

Bully, Einschlag, Freischlag und Strafschuss

Diese drei Situationen sind die einzigen Situationen beim Floorball, in denen der Ball neu angespielt wird.

Bully

Ein Bully passiert immer dann, wenn ein Spielabschnitt neu anfängt oder ein Tor gefallen ist. Hierbei stehen sich nun zwei Spieler jeder Mannschaft an der Mittellinie gegenüber und ihr Stöcke befinden sich rechts und links neben dem Ball. Die anderen Spieler befinden sich auf ihrer Spielhälfte und müssen einen Abstand von mindestens 2 beziehungsweise 3 Metern einhalten. Nach dem Pfiff beginnt dann das Spiel.

Mit einem Bully darfst Du auch direkt ein Tor erzielen.

Einschlag

Der Ball ist dann im Aus, wenn er sich außerhalb des Spielfeldes befindet oder einen Gegenstand über dem Spielfeld berührt. Wenn dies passiert, bekommt das Team den Ball, welches den Ball nicht zuletzt berührt hat. Jetzt wird ein Einschlag ausgeführt, wobei der Einschlag maximal 1 beziehungsweise 1,5 Meter weit weg von der Bande und da, wo der Ball das Spielfeld verlassen hat, ausgeführt wird. Währenddessen halten alle Spieler einen Mindestabstand. Der Ball muss beim Einschlagen auch wirklich geschlagen werden und nicht geschoben oder angehoben. Zudem darf der Spieler, der den Einschlag ausführt, auch direkt auf das Tor schießen.

Freischlag

Ein Freischlag tritt ein, wenn ein Vergehen begangen wird. Jedoch sollte das Team dadurch keinen Vorteil erhalten, wenn das Spiel danach weiter läuft, wenn doch, dann tritt die Vorteilsregel ein. Der Freischlag wird dann dort ausgeführt, wo das Vergehen begangen wurden. Der Freistoß darf nie in der gedachten Verlängerung oder in den 2,5/3,5 Metern um den Schutzraum herum ausgeführt werden.

Das Team mit dem Freistoß muss nicht daraus warten, dass sich das gegnerische Team zu einer Mauer zusammenstellt oder der Schiedsrichter pfeift. Der Ball muss jedoch, bevor der ausführende Spieler den Ball schießt, erst von einem anderen Spieler aus seinem Team berührt werden.

Strafschuss

Ein Strafschuss tritt dann ein, wenn eine direkte Torchance durch ein Vergehen behindert wird, das Tor absichtlich verschoben wird, um ein Tor zu verhindern oder wenn ein Team absichtlich mit zu vielen Spielern um ein Tor steht. Sollte einer dieser Fälle eintreten, wird der Strafschuss von der Mitte des Spielfeldes ausgeführt. Während des Schusses muss der Spieler sich vorwärts bewegen und darf den Ball so oft berühren, wie er mag. Die anderen Spieler befinden sich währenddessen in der Auswechselzone. Der Torwart steht bei Anpfiff auf der Torlinie, kann sich aber danach auf den Angreifer zu bewegen. Berührt der Torwart nun den Ball einmal, darf er nicht mehr vom Angreifer gespielt werden.

Zeitstrafen und Verweise

Im Floorball gibt es auch Zeitstrafen. Sollte diese geschehen und ein Spieler bekommt eine Zeitstrafe, muss er das Spielfeld verlassen und darf auch nicht mehr eingesetzt werden.

Es können 2- und 5-Minuten Strafen verhängt werden, je nachdem, was der Spieler gemacht hat.

Pro Team dürfen keine Zeitstrafen gleichzeitig gegeben werden. Solle es jedoch nicht anders passen und zwei Spieler müssen raus, dann spielt das Team mit drei Spielern einfach weiter.

Die Zeitstrafen beim Floorball werden erst verhängt, wenn das unschuldige Team nicht mehr Besitzt des Balles ist, denn so kann trotz Foul noch ein Tor erzielt werden.

Sollte ein Tor fallen, während das andere Team in der Unterzahl ist, wird eine 2-Minuten-Strafe des Teams in Unterzahl aufgehoben. Diese Regel gilt jedoch nicht für 5-Minuten Strafen.

Manchmal können auch 10-Minuten Strafen verhängt werden. Dies passiert meistens, wenn ein Spieler den Schiedsrichter infrage stellt oder einen anderen Spieler beleidigt, aber auch wenn ein Spieler dem Schiedsrichter eine Verletzung vorspielt, er die Bande oder das Tor absichtlich tritt oder den Stock und andere Ausrüstung durch die Gegend wirft.

Das Spielfeld

Das Großfeld ist so groß, wie ein Handballfeld und hat die Maße von 40 x 20 Metern. Das Kleinfeld hingegen ist mit 28 x 14 Metern etwas kleiner. Das Spielfeld ist bei beiden Varianten mit einer 50 cm hohen Bande eingeschlossen und die Ecken des Spielfeldes sind abgerundet.

Zum Auswechseln der Spieler befinden sich am Rand des Feldes Auswechslezonen, welche beim Kleinfeld 6 Meter und beim Großfeld 10 Meter betragen. Auf beiden Seiten des Feldes befinden sich Tore, welche bei beiden Varianten eine Größe von 115 x 160 x 65 cm haben. Beim Kleinfeld sind die Tore meistens weiß oder rot und können meistens zugeklappt werden.

Bei dem Großfeld sind die Tore meistens fest. Die Tore sind beim Kleinfeld von einem 3 x 4,5 Meter und beim Großfeld von einem 4 x 5 Meter großem Torraum umgeben. Vor den Toren befindet sich ein Schutzraum. Dieser misst 1 x 2,50 Meter. Wie beim Eishocker stehen die Tore etwas von der Bande entfernt, um genau zu sein, beim Kleinfeld steht das Tor 2,53 Meter entfernt von der Bande und beim Großfeld 2,85 Meter.

Die Spielzeit

Beim Großfeld gibt es Pro Spiel drei Spielabschnitte, welche jeweils 20 Minuten lang sind. Zwischen den drei Abschnitten gibt es jeweils 10 Minuten Pause.

Bei Unterbrechungen, wie Fouls, wird die Zeit gestoppt. Dies nennt man auch effektives Zeitmessen.

Beim Kleinfeld sind es nur zwei Spielabschnitte, wodurch auch die Pausen um 5 Minuten weniger werden. Die Zeit wird hier auch nicht effektiv gemessen, sondern läuft immer weiter.

Bei beiden Varianten wird die Seite nach jedem Spiel gewechselt. Außerdem hat jedes Team ein Timeout pro Spiel. Nach dem Timeout wird das Spiel da weitergeführt, wo es auch angehalten wurde.

Falls es dazu kommen sollte, dass es nach der Spielzeit unentschieden steht, gibt es beim Großfeld 10 Minuten Verlängerung und beim Kleinfeld 5 Minuten. Steht es dann immer noch unentschieden, werden 5 Spieler jeder Mannschaft ausgesucht, welche Strafstöße schießen dürfen, um das Spiel zu entscheiden.

Die Mannschaft

Auch hier unterscheidet sich etwas zwischen Groß- und Kleinfeld, und zwar die Anzahl der Spieler.

Großfeld

Im Großfeld spielen immer 5 Feldspieler und ein Torwart. Zu jedem Spiel können sich hier jedoch maximal 20 Spieler pro Mannschaft anmelden.

Kleinfeld

Beim Kleinfeld spielen 3 Feldspieler und ein Torwart. Hier können sich maximal 14 Spieler pro Mannschaft zum Spiel anmelden.

Für beide Varianten gilt, dass jeder Spieler hat einen Unihockeystock hat, bis auf den Torwart.

Die Ausrüstung

Hier fassen wir Dir die Ausrüstungen zusammen.

Der Stock

Unihockeystöcke sind wesentlich kleiner als Eishockeystöcke. Der Stock beim Floorball besteht aus einem Schaft und einer Schaufel und ist aus Kohlenstofffaser, Glasfaser oder Verbundwerkstoff hergestellt. Am Ende des Stocks ist meistens ein Band, welches für einen besseren Griff dient. Die Schaufel des Stocks darf maximal 30 cm gekrümmt sein. Zudem besitzt die Schaufel Löcher, wodurch Du den Stock und den Ball besser kontrollieren kannst.

Der Felx-Wert bei Unihockeystöcken bezeichnet die Elastizität des Stocks. Der Wert des härtesten Stocks beträgt 23 mm und der Wert des weichsten 36 mm.

Der Stock sollte Dir am besten bis zum Bauchnabel gehen. Hier haben wir auch für Dich eine Tabelle, in der Du ganz einfach schauen kannst, wie lang Dein Stock sein sollte.

Torwart

Der Torwart trägt beim Floorball einen Helm, Handschuhe und Bein-, Ellbogen- und Brustpolster. Seine Ausrüstung darf ihn nicht zu breit machen, da seine Abwehrfläche nicht vergrößert werden darf.

Der Ball

Der Floorball ist hohl und besitzt insgesamt 26 Löcher. Normalerweise ist er weiß und hat einen Durchmesser von 7,6 cm. Der gesamte Ball hat ein Gesamtgewicht von nur 23 Gramm.

Welche Schuhe für Floorball?

Um Floorball zu spielen, eignen sich meistens Hallen- oder Laufschuhe. Vor allem, weil Floorball meisten in Hallen gespielt wird solltest Du auch darauf achten, dass die Sohle Deiner Schuhe hell sind und keine Streifen auf dem Hallenboden erzeugen. Die meisten hohlen sich Floorball-Schuhe von den Marken Salming, Asics und Unihoc.

Aufwärmen

Natürlich dürfen vor dem Spiel keine Aufwärmungen fehlen. Hier haben wir ein paar für Dich zusammengesucht.

Reihe 1

Hierfür stellen sich alle Spieler in einer Reihe auf. Zudem sollte jeder Spieler einen Ball haben, welchen er langsam und kontrolliert, während er geht, vor sich herführt. Der letzte Spieler der Reihe läuft nun noch vorne zum Anfang der Reihe. Danach startet der nunmehr letzte und immer so weiter.

Reihe 2

Hierbei bilden die Spieler eine Reihe mit großen Abständen, sodass der letzte Spieler durch die Lücken im Slalom laufen kann. Ist der Spieler die Reihe einmal entlanggelaufen, stellt er sich vorne an und der nächste kann loslaufen. Wichtig ist, dass der erste Spieler immer schon gleichmäßig läuft und auch nicht zu schnell geht.

Patnerübung

Jeder Spieler sucht sich hierfür einen Partner. Danach stellen sich wieder alle in eine Reihe, sodass quasi zwei Reihen nebeneinander entstehen. Die Spieler passen sich jetzt den Ball immer wieder gegenseitig zu, laufen dabei aber auch im Kreis. Bei den Pässen können sich die Spieler ausprobieren.

Schattenlauf

Bei dieser Übung suchen sich die Spieler wieder Partner. Einer von ihnen kann dann einen Laufstil, eine Drehung oder einen anderen Trick vorgeben und der andere Spieler muss diese Bewegung dann nachmachen. Die Spieler wechseln sich gegenseitig immer wieder ab.