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Aquarell malen: Tipps und Ideen für Anfänger!

Aquarell malen lernen
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Die einzigartige Leuchtkraft und Transparenz macht die Aquarellmalerei zu einer immer beliebteren Maltechnik. Neben den passenden Farben und dem richtigen Malzubehör ist es natürlich auch wichtig zu wissen, wie man überhaupt mit dem Malen starten soll. Die wichtigsten Fakten übers Aquarell malen solltest Du also unbedingt gehört haben. Denn nur so vermeidest Du die typischen Anfängerfehler!

Das Wichtigste in Kürze

  • Auf die drei Grundtechniken Lasieren, Lavieren und Granulieren baut das Prinzip der Aquarellmalerei auf
  • Als Einsteiger ist es sinnvoll die Aquarellfarben erst einmal zu swatchen und dabei die Farbverläufe bei Zugabe von Wasser zu beobachten
  • Wenn Du Dich mit ein paar Basics rund ums Aquarell malen beschäftigst, hast Du direkt ein viel besseres Verständnis von Deinem Malprozess
  • Auch das digitale Malen mit Aquarell ist mittlerweile eine Option: Das Aussehen und Mischverhalten der Aquarelltechnik kann nahezu perfekt imitiert werden.
Aquarellfarben malen lernen
Klassische Aquarellfarben in Näpfchen sind sowohl bei Anfängern, als auch bei fortgeschrittenen Künstlern sehr beliebt.

Was ist eigentlich Aquarell malen?

Merkmale und Besonderheiten

Das Wort Aquarell leitet sich aus dem Lateinischen aqua (dt. Wasser) ab. Aquarellfarben gehören zwar zur Gruppe der Wasserfarben, sind aber nicht mit diesen gleichzusetzen. Um mit den Farben arbeiten zu können wird immer Wasser benötigt. Umso mehr Wasser Du verwendest, desto heller bzw. transparenter wird es auch auf dem Papier aussehen. Man bezeichnet diese Farbeigenschaft auch als lasierend.

Vorteile und Nachteile der Aquarelltechnik

VorteileNachteile
Kontrolle über FarbintensitätAquarellpapier ist unbedingt notwendig; auf Dauer recht kostspielig
schöne, weiche ÜbergängeLichtbeständigkeit je nach Preisklasse der Farben eher gering
trocknet relativ schnellschlecht korrigierbar
Bild wirkt lebendiger durch transparente Farbeigenschaften 
lässt tolle Effekte entstehen 

Hintergründe: Was Du über die Aquarellmalerei wissen solltest

Die Aquarellmalerei ist eine der ältesten Maltechniken. Schon ägyptische Künstler verwendeten dieses Verfahren auf Papyrus. Seit dem 9. Jahrhundert n. Chr. hat sich diese Maltechnik dann kontinuierlich weiterentwickelt. Die heutige Aquarellmalerei fand ihren Ursprung ca. 900 nach Christus. Albrecht Dürer erkannte als erster die einzigartigen Möglichkeiten von Aquarell. Später war besonders der englische Maler Wiliam Turner für die Aquarellmalerei bekannt und er schaffte es auch mit der Aquarelltechnik in seinen Bildern erstmals große Anerkennung auch von der breiten Masse zu erlangen.

Nach und nach erkannten immer mehr Künstler die Möglichkeiten von Aquarell. Auch eine akademische Förderung und Wettbewerbe wurden mit der Zeit in die Wege geleitet. Heutzutage ist das Malen mit Aquarell für jedermann zugänglich und auch für Anfänger recht einfach anzuwenden. Aber warum eigentlich? Das erfährst Du in den folgenden Abschnitten.

Aquarell malen lernen: Schritt-für-Schritt Anleitung

  1. Eine Grundvoraussetzung für schöne Bilder: Das richtige Papier. Verwenden kannst Du neben speziellem Aquarellpapier z.B. auch Skizzenblöcke mit etwas dickerem Papier. Wichtig ist eben, dass Dein Papier Struktur hat und fest genug ist, damit beim Auftragen von Wasser das Papier nicht durchweicht und Deine Farben nicht zu sehr vermischen.
  2.  Vorzeichnen mit einem Bleistift Suche Dir erst einmal ein simples Motiv aus dem Internet heraus. Oft wird man auf der Suche nach Malinspirationen auch auf Pinterest fündig. Dann kannst Du damit beginnen, die groben Umrisse der Zeichnung mit einem Bleistift vorzuzeichnen.
  3. Beginne mit dem Malen Es gibt verschiedene Techniken mit dem Aquarell malen zu starten. Am sinnvollsten ist es, wenn Du Dich einfach zu Beginn an den drei Grundtechniken Lasieren, Lavieren und Granulieren ausprobierst, denn darauf baut das Prinzip der Aquarellmalerei auf.

Lasieren (Nass auf Trocken) bedeutet, dass eine transparente Farbschicht über eine bereits getrocknete Farbschicht gemalt wird. Die neue Farbschicht muss die Aquarellfarbe stark genug mit Wasser verdünnt sein, damit sie transparent wirkt Lavieren (Nass auf Nass) ermöglicht eine fließende Verteilung der Farbpigmente, indem das Papier zuvor mit Wasser angefeuchtet wurde Granulieren (Trocken auf Trocken) bedeutet, die Aquarellfarbe so aufzutragen, dass man die Struktur des Papiers erkennen kann. Es wird hier also möglichst wenig Wasser verwendet.

  1. Einsetzen der Farben und Pinselführung Die Pinsel können in unterschiedlicher Weise über das Papier geführt werden (variable Linienstärken, Tupfer, Drehungen…). Entscheidend für das Ergebnis ist auch, wie viel Wasser der Pinsel aufnimmt und wie die Farbe schließlich verläuft. Wenn Du mit Aquarell malen möchtest, lohnt es sich auf jeden Fall zuvor ein paar Basics über die Farbenlehre gehört zu haben, um das Mischverhalten und die Farbergebnisse später besser voraussehen zu können.

Basics des Farbkreises

  • Sehr bedeutend für die Aquarellmalerei ist die Arbeit mit den Primärfarben rot, grün und blau.
  • Beim Mischen der drei Primärfarben entstehen drei Sekundärfarben (Grün, Orange, Lila) und sechs Tertiärfarben (z.B. türkis, Pastelltöne…)
  • Komplementärfarben liegen sich im Farbkreis gegenüber (z. B. Rot und Grün) und analoge Farben nebeneinander (z. B. Grün und Blau)

Die richtige Wassermenge: Wie viel Wasser Du nehmen solltest, hängt ganz davon ab wie verlaufen Dein Bild am Ende aussehen soll. Wichtig zu wissen: Umso mehr Wasser Du mit der Farbe vermischt, desto heller wird die Farbe dann auf dem Papier aussehen. Auch hier lohnt es sich einfach ein bisschen herum zu probieren, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Mit Aquarellfarben können wirklich tolle Effekte entstehen, die oft sogar gar nicht geplant sind.

Nicht vergessen: Aquarellfarben müssen trocknen. Wenn Du also mehrere Schichten malst, vergiss nicht die hellere Farbschicht erst einmal ein wenig trocknen zu lassen. Oft reichen hier auch schon 5- 10 min Wartezeit.

Warum ist Aquarell malen besonders interessant für Anfänger?

Ganz einfach: Aquarellfarben sind leicht zugänglich und simple Kunstwerke können von jedermann praktiziert werden, von Kindern genauso wie von professionellen Künstlern oder Hobbykünstlern. Viele Anfänger beginnen mit der Aquarellmalerei, weil sie sehr vielseitig ist und die Farben sich schön auftragen lassen. Die Leuchtkraft, die sich mit Aquarellfarben erreichen lässt, ist einzigartig, ausdrucksstark und auch in der professionellen Kunst sehr beliebt. Wenn Du Dich mit ein paar Basics rund ums Aquarelll malen beschäftigt hast, steht Deinem erfolgreichen Start in die Aquarellmalerei nichts mehr im Weg.

Das richtige Zubehör: Was Du zum Aquarell malen brauchst

Ein paar wichtige und nützliche Zubehörteile, die zum Aquarell malen, unentbehrlich sind, stellen wir ebenfalls auf Heyhobbys.de vor:

Was kannst Du als Anfänger malen?

Übungen zum Farbverlauf

Als Aquarelleinsteiger ist es häufig sinnvoll die Farben, die einem zur Verfügung stehen erst einmal zu swatchen und dabei die Farbverläufe bei Zugabe von Wasser zu beobachten. So weißt Du direkt, wie die einzelnen Farben aussehen und bekommst gleichzeitig ein erstes Gefühl für die richtige Wasserkonzentration.

Bäume und Blumen

Tolle Motive, um das Verhältnis von Farbe und Wasser besser zu verstehen und vor allem auch zu üben sind Bäume oder verschiedenartige Blumen. Wie Du starten dabei starten kannst:

Sonnenuntergang und -aufgang

Eine sehr schöne Übung zum Kennenlernen des Mischverhaltens der Farben, insbesondere von roten Farbtönen. Außerdem wird bei solchen Bildern meist in Schichten gearbeitet, d. h. Fehler können durch dunklere Farbschichten im Nachhinein nochmal ein wenig ausgebessert werden.

Himmel und Wolken

Mit einem Küchentuch, Schwämmen oder Watte kann man sehr schöne und realistisch wirkende Wolken in einen blauen Himmeln zaubern. Bei solchen simplen Bildern kannst Du dich einfach mal ausprobieren und brauchst keine besonderen Skills. Wie genau dieses Aquarellbild entstehen kann erfährst Du hier.

Aquarellblumen malen
Blumen mit Aquarell zu malen ist ein sehr beliebtes Motiv bei Anfängern. So bekommst Du ein erstes Gefühl für die verschiedenen Aquarelltechniken.

Digitales Aquarell malen: Ist das die Zukunft?

Besonders die letzten Jahre haben gezeigt: Auch die Kunst wird digitalisiert. Aber was genau heißt das jetzt für die Aquarellmalerei? Kann man wirklich ohne einen einzigen Tropfen Wasser die gleichen Effekte auch auf dem Tablet erzielen? Was digitale Anwendungsprogramme heutzutage an Möglichkeiten bieten ist wirklich faszinierend. Das Aussehen und Mischverhalten der Aquarelltechnik kann nahezu perfekt imitiert werden.

Vorteile von digitalem Aquarell malen

  • Fehler lassen sich viel leichter wieder ausbessern
  • Farben und Pinsel gehen nie aus, die Auswahl ist enorm
  • digitales Malen ist viel flexibler und braucht kein zusätzliches Equipment
  • Farbe muss nicht erst trocknen
  • keine Papierverschwendung

Welche Programme für digitales Aquarell malen?

  • Procreate
  • Adobe Illustrator, Photoshop, InDesign
  • Artweaver
  • CorelDRAW, Corel Painter und CorelCAD

Natürlich ist das digitale Malen mit all den Möglichkeiten heutzutage eine sehr interessante Option. Trotzdem wird es immer Künstler geben, die das klassische Malgefühl nicht missen möchten und daher das Aquarell malen mit normalen Farben, Pinsel und Papier nicht so schnell aufgeben. Schließlich ist und bleibt das analoge Malen auch ein bisschen individueller und kreativer.

Was Du noch zum Aquarell malen wissen solltest

Finde Deine eigenen Motive

Vorlagen und Tutorials sind für jeden Einsteiger wahnsinnig hilfreich. Trotzdem ist es doch irgendwie viel cooler, wenn Du irgendwann die Kompetenz hast Deine eigenen, individuellen Werke zu kreieren, oder nicht? Lass Deiner Kreativität einfach mal freien Lauf und setze Dich in die Natur. Schaue Dich ein wenig in der Umgebung um und finde etwas, das Dich inspiriert oder motiviert. Vielleicht hast Du ja auch ein Bild im Kopf, das Du unbedingt mal zu Papier bringen solltest?

Male von hell nach dunkel

Aquarellfarben sind sehr transparent. Daher solltest Du Dir am besten schon vorher überlegen, an welchen Stellen Du welche Farben verwendest.

Pinsel reinigen

Die Pinsel sollten nach jeder Benutzung unbedingt gereinigt werden. So bleibt keine Farbe am Pinsel hängen und sie werden auf Dauer nicht zu schnell spröde. Wenn die Farbe nämlich erstmal getrocknet ist, lässt sie sich viel schwieriger entfernen.

Fazit

Geduld und Kreativität – das sind wohl die zwei wichtigsten Eigenschaften, die Du fürs Aquarell malen mitbringen solltest. Nachdem Du jetzt zusätzlich alle wissenswerten Fakten kennst, steht Deinem Einstieg in die Aquarellmalerei nichts mehr im Weg. Aquarell ist zudem außergewöhnlich vielseitig. Neben den klassischen Grundtechniken können auch mithilfe von z. B. Schwämmen oder Tüchern interessante Farbeffekte entstehen. Durch die teilweise unvorhersehbare Entwicklung der Farbe auf dem Papier wirken die Bilder am Ende sehr individuell und einzigartig.

Übrigens: Wenn Du mit der Zeit Deinen Spaß daran finden solltest, lohnt es sich auch in hochwertigere Aquarellfarben und besseres Zubehör zu investieren. Doch für den Anfang und zum Ausprobieren reichen auch günstigere Alternativen.

Weiterführende Links und Recherchequellen

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