Stefan Zweig (1881-1942) war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Erzähler des frühen 20. Jahrhunderts. Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Schachnovelle, Die Welt von Gestern und Sternstunden der Menschheit. Hier findest Du Informationen über Stefan Zweigs Leben, wichtige berufliche Stationen und seine Werke.
Unsere Favoriten
Unser Favorit Nummer 1: Schachnovelle auf Amazon*
“Stefan Zweigs letztes und zugleich bekanntestes Werk”
Unser Favorit Nummer 2: Ungeduld des Herzens auf Amazon*
“ein fesselnder Roman über Mitleid, Schuld, Liebe und Verantwortung”
Unser Favorit Nummer 3: Die Welt von Gestern auf Amazon*
“der melancholische Blick eines Zeitzeugen im Exil auf seine durch zwei Weltkriege verlorene Heimat”
Unser Favorit Nummer 4: Brennendes Geheimnis auf Amazon*
“Stefan Zweig gewährt Einblicke in das Gefühlsleben eines Jungen in einer Welt der Erwachsenen”
Das Wichtigste in Kürze
- Das wohl bekannteste Werk Stefan Zweigs ist die Schachnovelle (1943).
- Seine Werke standen auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums” und waren von Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten betroffen.
- Zweigs Werke handeln häufig von tragischen Begebenheiten und sind geprägt von Resignation und Melancholie.
- Neben seinen Prosawerken hat Zweig auch einige bekannte Biographien zu berühmten Persönlichkeiten verfasst.
- Der Schriftsteller war eng befreundet mit Sigmund Freud und hielt bei dessen Trauerfeier 1939 eine Abschiedsrede.
Die besten Bücher von Stefan Zweig: Favoriten der Redaktion
In diesem Abschnitt findest Du vier unserer liebsten Werke von Stefan Zweig mit jeweils einer kurzen Beschreibung zum Inhalt.
Unser Favorit Nummer 1: Schachnovelle
Die Rahmenhandlung spielt auf einem Passagierschiff, das von New York nach Buenos Aires unterwegs ist. Als bekannt wird, dass sich der amtierende Schachweltmeister Mirko Czentovic an Bord befindet, fordert ein Millionär diesen zu einer Partie heraus. Nach der ersten Niederlage des Millionärs greift der mitreisende Dr. B. beratend ein und erreicht so ein Remis für den Herausforderer. Allerdings ist Dr. B. nicht bereit, eine weitere Partie zu spielen. Nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Österreich 1938 hatte die Gestapo ihn monatelang in ein Hotelzimmer in Einzelhaft gesperrt und ihm jegliche Form der Ablenkung verwehrt. Um sich seine intellektuelle Widerstandskraft zu bewahren, spielte der Gefangene monatelang in seinem Kopf verschiedene Schachpartien gegen sich selbst. Diese einseitige geistige Belastung hatte schließlich ein Nervenfieber bei ihm ausgelöst, woraufhin er aus der Haft entlassen wurde. Auf dem Schiff spielt Dr. B. schließlich das erste Mal wieder gegen einen realen Gegner. Als er erfährt, dass es sich um den Schachweltmeister handelt, willigt er in eine einzige Partie ein und gewinnt souverän. Als er zu einer weiteren Partie überredet wird beginnt sich sein Zustand zu verschlechtern und er verfällt wieder in seine „Schachvergiftung”.
Unser Favorit Nummer 2: Ungeduld des Herzens
Ungeduld des Herzens (1939) ist der einzige Roman, den Stefan Zweig beendet hat. Im Mittelpunkt des Romans steht der junge Leutnant Anton Hofmiller, der in das Schloss eines ungarischen Großindustriellen eingeladen wird und dort dessen gelähmte Tochter Edith kennenlernt. Aus Anteilnahme baut er eine Freundschaft zu ihr auf, aber Edith missversteht diese Treffen und verliebt sich in ihn. Schließlich verlobt er sich sogar mit ihr, aus Angst vor Spott und Verachtung verleugnet er ihre Verbindung jedoch vor seinen Kameraden. Die Situation nimmt eine unvorhergesehene Wendung.
Unser Favorit Nummer 3: Die Welt von Gestern
Die Welt von Gestern. Erinnerungen eines Europäers, ist ein autobiografisches Werk Stefan Zweigs. Das Buch entstand kurz vor Zweigs Tod in den letzten Jahren seines Exils in Südamerika und wurde nach seinem Tod 1942 veröffentlicht.
Zweig erzählt als Mitglied des Wiener Großbürgertums, der von den Nazis in die Emigration getrieben wurde, von dem Leben und der Heimat, die er verloren hat. Er schildert das alte Wien, das Leben seiner Generation und meldet sich als Zeitzeuge zu Wort, und schildert seine eigene Biografie. „Die Welt von Gestern” ist für immer verloren und seine Memoiren bilden einen Versuch, sie geschrieben festzuhalten.
Unser Favorit Nummer 4: Brennendes Geheimnis
Ein junger Baron nimmt sich einen Urlaub auf dem Semmering und ist enttäuscht und gelangweilt von der Gesellschaft, die er dort vorfindet. Später jedoch bemerkt er eine attraktive Frau mit ihrem zwölfjährigen Sohn Edgar. Der Baron freundet sich mit dem Jungen an während er eigentlich in erster Linie an dessen Mutter Mathilde interessiert ist.
Der Baron und die verheiratete Mathilde lassen sich auf eine Affäre ein und die beiden ziehen sich immer mehr von Edgar zurück. Der Junge versteht die Gründe dafür nicht und versucht, herauszufinden, was die beiden verheimlichen. Als seine Mutter ihm Stubenarrest erteilt, klettert Edgar aus dem Fenster und folgt dem Paar durch die Nacht. Es kommt zu einer gewaltsamen Konfrontation zwischen dem Baron und dem Jungen.
Am nächsten Morgen erinnert sich Edgar an die vergangene Nacht und seine Mutter fordert ihn auf, dem bereits abgereisten Baron eine Entschuldigung zu schicken. Edgar weigert sich und flieht heimlich mit dem Zug zu seinen Großeltern. Dort erwartet ihn bereits seine Mutter, die von seiner Flucht erfahren hatte, und die beiden versöhnen sich. Sie haben jetzt ein gemeinsames Geheimnis.
Biografie von Stefan Zweig: der Autor im Fokus
Hier findest Du Informationen zum Autor Stefan Zweig. Wir gehen kurz auf die wichtigsten Stationen in seinem Leben sowie die Bedeutung seines Werkes in der heutigen Zeit ein.
Stefan Zweig war ein österreichischer Schriftsteller, Übersetzer und Pazifist. Er gehörte zu den bedeutendsten deutschsprachigen Erzählern zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine wohl berühmtesten Werke sind die Schachnovelle, die Sternstunden der Menschheit sowie Die Welt von Gestern.
Stefan Zweig wurde am 28. November 1881 in Wien als Sohn eines wohlhabenden jüdischen Textilunternehmers geboren. Nach der Matura schrieb Zweig sich an der Universität Wien für das Studium der Philosophie ein, welches er 1904 mit der Promotion abschloss. Nachdem er sich bereits früh als Übersetzer der Texte von Verlaine, Baudelaire und vor allem Verhaeren hervorgetan hatte, veröffentlichte er 1901 seinen ersten eigenen Gedichtband Silberne Saiten. 1904 erschien seine erste Novelle Die Liebe der Erika Ewald. Weitere Novellenbände wie auch seine biografischen Arbeiten machten ihn weltberühmt.
Der Erste Weltkrieg machte Zweig zum Pazifisten, der sich gegen Nationalismus und für ein geeintes Europa engagierte. Nach einer Tätigkeit im Kriegsarchiv zog er 1917 nach Zürich und arbeitete bis 1919 für die Neue Freie Presse in der Schweiz. 1920 heiratete er die österreichische Schriftstellerin Friderike von Winternitz. Zweig wohnte von 1919 bis 1934 in Salzburg, ehe er das unter dem Einfluss der Nationalsozialisten stehende Österreich verließ und nach London emigrierte. 1935 wurde Zweig zusammen mit weiteren Autoren auf die „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ gesetzt und verfolgt. Von der Bücherverbrennung 1933 waren auch die Werke Stefan Zweigs betroffen. 1938 endete Zweigs erste Ehe mit der Scheidung, 1939 heiratete er Charlotte Altmann. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges erwarb er die britische Staatsbürgerschaft, verließ Großbritannien aber bald darauf. Durch den „Anschluß“ wurde Österreich 1938 in das nationalsozialistische Deutsche Reich eingegliedert und Zweig hatte die Befürchtung, in Großbritannien als “Enemy Alien“ zu gelten. Er lebte kurze Zeit in New York, ging schließlich nach Paraguay und Argentinien und ließ sich 1941 in Petrópolis (Brasilien) nieder, wo er in der Nacht des 22./23. Februar 1942 zusammen mit seiner Frau Lotte den Freitod wählte.
Insbesondere Zweigs Prosawerke werden bis heute von einem breiten Publikum gelesen. Tragik und Resignation sind wiederkehrende Charakteristika seiner Werke, welche dem Stil des Realismus zugeordnet werden. Auch der Einfluss seines Freundes Sigmund Freud tritt in Zweigs Werken immer wieder hervor, insbesondere in der psychoanalytisch motivierten Art der Figurenzeichnung.
Bestseller: Diese Bücher von Stefan Zweig sind besonders beliebt
Hier findest Du eine Liste, der beliebtesten Werke von Stefan Zweig. Die Auflistung umfasst verschiedene Textsorten wie Novellen, Romane und Biografien.
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Anna Seghers (1900-1983) war eine deutsche Schriftstellerin und bekannte Vertreterin der deutschen Exilliteratur. Ihre späteren, in der DDR erschienenen Werke zählen zum Sozialistischen Realismus. Zu ihren bekanntesten Werken zählen Das siebte Kreuz und Transit.
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